Wir sind stolz in unserer aktuellen Ausgabe die so besondere Powerfrau Miriam Höller präsentieren und ihr einige Fragen stellen zu dürfen.
Miriam Höller steht für eine besondere Vielfältigkeit.
Von 2007 bis 2009 spielte Miriam die Hauptrolle in der Stuntshow im Movie Park in Deutschland. In diesen Jahren drehte sie auch Action- und Stuntszenen in unterschiedlichen Spielfilmen, in Fernsehserien und Dokumentationen. Hierbei entstand auch die Idee einer eigenen Marke als Actionmodel.
2010 war Miriam Höller Kandidatin in Heidi Klum´s „Germany next Topmodel“. Sie wurde das Kampagnengesicht des Sportartikelherstellers Reebok und im Sept. 2010 das Covergirl vom Playboy. Ebenfalls im Jahr 2010 gewann sie zusammen mit Ilka Semmler das Synchronspringen beim „TV total“ Turmspringen.
Das Textilunternehmen Ernsting´s family vertritt Miriam Höller seit 2013 und steht dem Deutschen Olympischen Sportbund als Botschafterin für die deutsche Sportabzeichentour zur Verfügung, um Kinder und Erwachsene für mehr Sport zu motivieren.
Sie moderierte Sendungen wie Motorvision TV: On Tour und der Doku-Reihe „Nordschleife – Touristen in der Grünen Hölle“ bei SKY Deutschland. Sie unterstützt das Team von Grip auf RTL II und testet Autos.
Im Frühjahr gründete sie ein eigenes 24-köpfiges Stuntteam, die Stunts für Filmproduktionen für Film, Fernsehen und für Stuntshows und Stuntworkshops anbieten.
Bei einem Mini-Helikopter-Stunt im Juli 2016 brach sich Miriam bei einem Sprung mit Stöckelschuhen aus ca. 1 Meter Höhe beide Füße und musste auf Grund der bleibenden Schäden ihre Tätigkeit als Stuntfrau aufgeben. Heute ist Miriam erfolgreiche Keynote-Speakerin zum Thema Resilienz. Sie inspiriert Menschen, Organisationen und Unternehmen und ermutigt sie, Herausforderungen für sich zu nutzen.
Liebe Leserinnen, liebe Leser … herzlich willkommen liebe Miriam Höller.
ME actual:
Wir freuen uns so sehr, dass Sie, liebe Miriam Höller, uns für unsere Fragen zur Verfügung stehen.
Wenn wir Ihre Vita der letzten Jahre anschauen, so ist diese so immens vielfältig. Gibt es etwas, was Sie besonders gerne gemacht haben?
Miriam Höller:
Miriam lacht* Nicht nur die letzten Jahre waren vielfältig. Wenn ich auf mein gesamtes Leben zurückschaue, ist es von Abenteuern, besonderen Momenten und extremen Richtungswechseln geprägt. Ich kenne keine Langeweile oder keinen Alltagstrott. Als Kind wollte ich schon nicht ins Bett gehen, weil ich Angst hatte etwas zu verpassen. Zu aufregend erschien mir die Welt. Meine Geschichte ist wohl so außergewöhnlich, weil ich bis heute neugierig und begeisterungsfähig bin und mich auf die Suche nach neuen Herausforderungen und Erlebnissen mache. Ich bin sehr facettenreich. Das Leben ist es auch und genau das will ich erleben. Ich mag die unterschiedlichen beruflichen Welten: In einem Businessanzug einen Vortrag halten, in einem schönen Kleid eine Gala moderieren, in einer Entertainment-Shows meinem Ehrgeiz eine Spielwiese geben, mit meinem Team eine Stuntshow umsetzen oder aber auch in Talkshows über relevante Themen sprechen und Veränderungen anstoßen. Das bin alles ich. Meine Freizeit ist ebenfalls bunt. Mit dem Rücksack durch Nepal wandern, Motorrad- und Snowboardfahren, am Strand schlafen, mit Haien tauchen… Die Vielfalt meiner Projekte macht mir Freude, denn ich werde immer wieder neu gefordert,
entdecke und lerne dabei Neues.
ME actual:
Veränderungen annehmen. Mutig entscheiden. Lernen und wachsen. Diese so besonderen Worte stehen auf Ihrer Website www.miriamhoeller.com gleich oben am Anfang. Waren diese stets Ihr Lebensmotto?
Miriam Höller:
Nein. Vor einigen Jahren hätte auf meiner Webseite vielleicht so etwas gestanden wie: Das Leben ist ein einziges Abenteuer. Geh raus, liebe und erlebe es! Das würde ich immer noch sagen, jedoch weiß ich heute auch, dass das Leben anstrengend, zerstörerisch und gemein sein kann. Meine Tiefschläge haben mir eine lehrreiche Handbremse gezogen und mich zum reflektieren gezwungen. Ich weiß heute, dass sich alles ständig verändert und nicht immer so läuft, wie ich es mir gewünscht und geplant habe. Auch, dass Phasen dazu gehören, das Leben in Frage zu stellen und nicht zu mögen. Ich musste erst wieder lernen, das Leben zu lieben. Vor allem nicht an den ungewünschten Veränderungen zu zerbrechen, sondern sie für mich zu nutzen. Und das konnte ich nur, indem ich sie annahm und mich ihnen mutig stellte. In ihnen liegen viele Möglichkeiten. Ich habe mich durch sie neu erfunden, bin viel dankbarer geworden, gehe achtsamer mit mir, meinem Umfeld und grundsätzlich dem Leben um. Ich bin klarer und konsequenter geworden. Jede Veränderung bringt Lehren mit sich, wenn wir sie sehen und nutzen wollen. Erst dann wachsen wir an ihnen.
ME actual:
Sie gelten als eine besondere Powerfrau. Woher nehmen Sie immer die Kraft diesem Ruf gerecht zu werden und kann dieses nicht auch zu einer Belastung werden?
Miriam Höller:
Ich muss keinem Ruf gerecht werden. Das Einzige was ich tue muss, ist meiner Passion zu folgen, denn dann bin ich von ganz alleine in meiner Power. Ich lebe ein außergewöhnliches Leben, weil ich es voll auskoste. Es ist keine künstliches Image, sondern mein innerer Antrieb. Ich tue es nicht für andere, Ruhm oder Aufmerksamkeit, sondern ganz alleine für mich, weil es mich glücklich macht. Aus meinem Lebensstil ziehe ich meine Kraft. Ich liebe es mich bewusst in das Unbekannte zu begeben, mich auf meinen Weltreisen von fremden Menschen und Kulturen inserieren zu lassen und Wege und Lösungen für Herausforderungen zu finden, bei denen andere aufgeben. Es ist meine Motivation mit dem Erfahrungen und dem Wissen aus meinen Erlebnissen Menschen mit unter meine Flügel zu nehmen. Ich lerne das Leben nicht theoretisch, ich erlebe es wirklich und bin sehr froh darüber, mir an meinem letzten Tag hier auf der Erde sagen zu können: „Was für ein tolles Abenteuer! Ich habe richtig Gas gegeben“. Genau das spüren die Menschen die mir begegnen und genau das gibt mir diesen Ruf.
ME actual:
Hindenburg, Alarm für Cobra 11, Global Gladiators, Ninja Warrior Germany, GNTM, Promi Shopping Queen, TV Total, Pantene Pro-V, Rexona, Reebok, Jochen Schweizer, Breitling, 4711, Eagle Eye Cherry – Can’t get enough, FHM, TV Digital, Playboy.
All bei diesen Profilen sind sie aufgetreten. Gab es hier ein Lieblingsjob bzw., wenn Sie die Uhr 10 Jahre zurückdrehen könnten … was würden Sie am liebsten nochmals machen?
Miriam Höller:
Da haben sie schöne Highlights rausgesucht! Grundsätzlich vertraue ich darauf, dass ich immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bin. Das war vor 10 Jahren so und ist heute auch immer noch so. Ob gerade niedergeschlagen oder erfolgreich, unmotiviert oder ermutigt. Alle Phasen, nicht nur die Highlights waren genau richtig. In jedem Erlebnis steckt etwas, was mich grinsen lässt. Meine Feuerflügel zum ersten Mal beim Lifeball in Wien präsentieren zu dürfen, war für mich etwas ganz besonderes. Dieser Auftritt spiegelte wieder wer ich bin. Eine Frau die Feuer und Flamme ist, die Ästhetik und Action verbinden kann und ihren Traum Actionheldin zu sein lebt. Auch wenn dieser Moment perfekt war, bleibt er einzigartig. Wie jeder andere und jedes weitere Projekt auch. Mit diesem Gefühl schaue ich zurück. Ich will dort aber nicht wieder hin. Ich will nach vorne. Keine Sache zwei Mal machen. Ich werde nicht besser, wenn ich ziellos immer das Gleiche mache, sondern nur dann, wenn ich mich hinterfrage was ich erreichen will und wer ich morgen sein möchte. Dafür muss ich aus meiner Komfortzone raus gehe, mir neue Herausforderungen suchen, mich anstrengen und andere Wege finden. Mein Leben soll kein Einheitsbrei sein, sondern eine gemischte, bunte und immer größer werdende Fruchtplatte.
ME actual:
In 2020 sind Sie nach Bali ausgewandert. Hier muss nun die Frage aufgegriffen werden, warum gerade Bali?
Miriam Höller:
Bali hat mich immer schon interessiert. Die Insel ist wie Hawaii und anderen Orte auf unserem Planeten für ihre besondere Energie bekannt. Davon wollte ich mich selbst überzeugen. Mit der Spiritualität konnte ich lange nichts anfangen. Früher wäre ich dafür nicht offen gewesen und alles als Quatsch abgetan. Ich glaube, dass Chancen zu uns kommen, wenn wir bereit sind. Ich habe sie natürlich genutzt und eines der schönsten Kapitel meines Lebens dort geschrieben. Meine Mama sagte mir schon als junges Mädchen, dass in unserem kleinen Dorf niemand an die Tür kommt und nach mir fragt. Ich solle die Möglichkeiten nutzen und die Welt entdecken. Dafür muss ich nur die Tür aufmachen und losfliegen. Wo meine Wurzeln sind, würde ich eh nicht vergessen. Das tue ich bis heute. Tür auf und los! Von außen kann es so scheinen, dass ich rastlos bin.
Das ist nicht so. Durch die vielen mutigen Entscheidungen und Erfahrungen werde ich souveräner. Ich schärfe mein Selbstbild, weiß wer ich bin und was ich will. Ich stärke mein Selbstvertrauen, weiß dass ich mich auf mich verlassen kann. Und ich baue meine Resilienz immer weiter aus, weiß dass ich auch in Zukunft Herausforderungen meistern werde.
ME actual:
Sie waren Mitstreiterin von Lucas Cordalis in der TV-Show ‚Global Gladiators‘. Lucas lebt mit seiner Familie auf Mallorca. Wäre das auch für Sie eine Option?
Miriam Höller:
Miriam grinst.* Ich würde nicht wegen Lucas und Daniela nach Mallorca ziehen, sondern für einen schönen Platz auf unserer Erde mit hoher Lebensqualität. Gerade liebe ich das Lebenskonzept, in meiner Heimat zu sein, in der ich nach 34 Jahren immer noch auf dieselbe Frau an der Käsetheke treffen. Hier bin ich meiner Familie nahe und kann jeder Zeit losfliegen, wenn das Abenteuer wieder nach mir ruft. Ich habe in Kanada und Spanien, auf Hawaii und Bali am Wasser gelebt und es geliebt. Ich kenne die Kraft, die ich aus der Natur und ruhigen Orten schöpfen kann. Sollte ich mich also irgendwann für einen festen Ort entschieden müsste, wäre es nach meiner Heimat sicher ein stiller Platz mit freiem Blick auf das Meer.
ME actual:
Sie sagten einmal: „Heute nutze ich meine ungewünschten Richtungswechsel und ermutige in meinen Vorträgen Menschen, niemals aufzugeben, ihre Resilienz zu stärken und jede Herausforderung für sich zu nutzen.“ Was würden Sie gerne hier unseren Leserinnen und Lesern als mitgeben?
Miriam Höller:
Gerade jetzt erleben wir alle, wie schnell sich das Leben verändern kann. Was gestern noch sicher war, ist es heute nicht mehr. Wir konnte lange frei von Ängsten leben. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, spüren wir jetzt. Die Pandemie, der Krieg vor der Haustür und der allgemeine Umbruch in unserer Gesellschaft zerrt an uns. Ich sehe es in vielen Unternehmen, Familien und im grundsätzlichen Miteinander. So viele Menschen sind verunsichert, verängstigt und lethargisch. Das darf nicht sein. Wir sollten uns daran erinnern, dass wir von- und miteinander leben, einander auffangen und unterstützen. Sich zurückzuziehen und auf bessere Zeiten zu warten ist keine Lösung. Sondern sich in einem Unternehmen, in der Familie, Partnerschaft oder auch alleine bewusst zu machen, wofür wir stehen. Was sind die Stärken, die uns ausmachen, die Werte die wir vertreten und die Ziele die wir verfolgen? Aktiv zu werden und zu schauen, wo mein aktueller Standpunkt ist und was ich tun kann, damit es mir als Einzelperson, meinem engsten Umfeld und der Gemeinschaft besser geht, ist einer der ersten Schritte. Resilient zu sein bedeutet nicht, sich einer Herausforderung hinzugeben, in der Opferrolle zu verweilen und andere in der Abwärtsspirale zu ziehen, sondern Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und an dem Bestmöglichen zu arbeiten, das die Veränderung mit sich bringen kann.
ME actual:
Welche Pläne haben Sie für die nächsten 2 Jahre und wann dürfen wir Sie wieder im Fernsehen sehen?
Miriam Höller:
Fernsehen ist nicht meine Priorität. Leichtes Entertainment lässt uns durchatmend und lenkt uns ab. Ich bin sofort dabei, wenn es um gemeinschaftliche Projekte geht, in dem die Lebensfreude im Fokus steht. Doch mir ist durch meine eigenen Rückschläge bewusst geworden, dass das Miteinander gerade in schwierigen Zeiten essenziell ist.
Ich weiß, wie es sich anfühlt überfordert mit den Umständen des Lebens zu sein und Hilfe zu benötigen. Deswegen sehe ich meine Aufgabe darin, Menschen und Unternehmen in meinen Vorträgen zu ermutigen, diese Unsicherheit zu nutzen, um aus ihr etwas Großes entstehen zu lassen. Für diesen Wachstum braucht es jetzt Veränderungsbereitschaft.
Liebe Miriam Höller,
wir möchten uns bei Ihnen ganz herzlich für das Interview bedanken. Es war für uns sehr spannend einer so unfassbar vielfältigen und sympathischen Frau die Fragen stellen zu dürfen. Es würde uns natürlich freuen Sie bald wieder auf Mallorca begrüßen zu können. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft das Allerbeste. Herzlichen Dank.