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Demonstrationen gegen den Massentourismus nehmen zu

Mai 31, 2024

Nachdem in der vergangenen Woche bereits eine Demonstration mit über 10.000 Teilnehmern (!!) in der Innenstadt von Palma de Mallorca stattgefunden hat, so werden nun die Aktivisten und Unterstützer der Demos die Demonstrationsorte an die Strände verlagern.

Die Veranstalter rufen auf am Sonnabend, 1. Juni 2024 den Strand von Sa Rápita zu besetzen. Dieses soll erst die erste kleine “Strandaktion” sein. Für den Sonntag, 16. Juni ist dann eine deutlich größere Aktion am Strand von Colónia de Sant Jordi geplant. Alle Anhänger sollen zu diesen beiden Demonstrationen kommen. Bei diesen beiden Aktionen soll verdeutlicht werden, dass die Strände allen Menschen gehören und eben nicht nur den Touristen.

Es wird von Veranstalterseite deutlich betont, dass die Demonstrationen nicht gegen den Tourismus allgemein gerichtet ist, sondern um den Massentourismus, welchen die Insel in dieser massiven Form auch nicht mehr verkraftet. Auch bei der baleareischen Regierung, hierbei besonders die mitregierende PP, scheint ein Umdenken im Umgang mit diesem Massentourismus einzutreten, was allerdings zu einer schlechten Stimmung innerhalb der Regierung führt. Die PP möchte u.a. Maßnahmen ergreifen, welche wie folgt sich darstellen:

  1. Limitierung der Nutzung von Lokalen wie Bars, Diskotheken, Nachtclubs in touristischen Gebieten
  2. keine neue Lizenzvergabe für diese Form der Gastronomie
  3. Essen zum Mitnehmen soll eingeschränkt werden
  4. komplettes Verbot der Schaffung von Gästebetten in der privaten Ferienvermietung
  5. deutlich und spürbar strengere Kontrollen bei der privaten Ferienvermietung (hierbei auch konkrete Kontrollen der Gäste, welche sich auf Weisung der Vermieter häufig als Familie auszugeben haben)
  6. Reduzierung der Kreuzfahrtschiffe
  7. Reduzierung der Mietwagen

Dieses sind aktuell die Kernthemen, welche die mitregierende PP “angehen” möchte. Man orientiert sich derzeit stark an den Restriktiven der Regierung von Venedig, welche auch massiv unter dem Massentourismus leidet.

Allerdings gibt es gegen diese ersten Gedanken bereits deutlichen Gegenwind seitens der rechtspopulistischen Vox, welche derzeit der Mehrheitsbeschaffer innerhalb der Regierung für die PP ist. Sollte hier keine Einigung erzielt werden, so droht einen Bruch der Regierungszusammenarbeit, wie die Vox mitgeteilt hat. “Es ist klar, dass diese Maßnahmen unsere Koalition gefährden. Wenn man einen Partner hat, so muss man ihn immer auch nach seiner Meinung fragen”, macht der Stadtradt Ignacio Esteban von der Vox-Partei deutlich. und mit dieser Aussage steht Esteban nicht alleine dar.

Aber auch der Vox ist klar, so verhörte man aus dem Parlament, dass die Balearen schnell etwas gegen die aktuelle Form des Tourismus unternehmen muss. Kein Wohnraum, völlig überteuerte Mieten, erheblich steigende Verbraucherpreise bei Lebensmitteln und dadurch auch bei Restaurants, Dauerstaus, Entsorgung des Massenmülls, zu geringe Wasserressourcen sind nur einige Punkte, welche die Bewohner der Inseln völlig überfordern.

An dieser Stelle möchten wir seitens der Redaktion, damit kein falscher Eindruck erweckt wird, betonen, dass die Veranstalter der Demonstrationen NICHT gegen Tourismus sich stellen, sondern ausschließlich gegen diesen derzeitigen Massentourismus!

(Bericht: Linus Berger)

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