• 17. März 2025 13:33

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Gedanken nach einem denkwürdigen Viertelfinale Spanien vs. Deutschland

Jul 6, 2024
(Bildquelle: Instagramm Account DFB)

Um eines vorweg zu nehmen … es ist kein Jammern, kein Klagen, kein damit “nicht klar” kommen, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft aus der Europameisterschaft im eigenen Land ausgeschieden ist. Ich habe einige Tage vor dem Viertelfinalspiel der Deutschen gegen Spanien einige Gedanken formuliert, welche mir als Deutscher mit Wohnsitz auf Mallorca nicht aus dem Kopf gingen und ich diese Gedanken als Redakteur der Mallorca “actual” veröffentlicht. (vllt. wäre es sogar wichtig diesen Artikel vor den nachfolgenden Zeilen zu lesen, damit der Zusammenhang bestehen bleibt – Artikel HIER).

Was beschäftigt nun, am Morgen nach einem denkwürdigen Europameisterschaftsspiel zweier wunderbarer Fußballmannschaften (hätte das übrigens über die deutsche Nationalmannschaft im November 23 überhaupt jemand so formuliert?) eben nicht nur Fußballdeutschland, sondern auch viele Fans anderer Nationaliäten, welche den Fußball in seiner perfekt unperfekten oder unperfekt perfekten Form so lieben, leider eine Situation aus der Minute 106 (Nachspielzeit).

Was ist passiert? Deutschlands 21jähriger Ausnahmefußballer Jamal Musiala schießt direkt direkt aufs Tor, dem Spanier Marc Cucurella springt dieser DIREKTSCHUSS an den vom Körper abgewandten Arm/Hand. Keine Situation, welche schwer zu sehen war, kein Gewusel im Strafraum, keine verdeckten Spieler, die die Sicht für den Schiedsrichters und vor allem des VAR hätten beeinflussen können … NEIN, es war ein klar ersichtliches Handspiel, sicherlich auch unabsichtlich. Nur dadurch konnte der stramm und gerade geschossene Schuss von Musiala nicht das Tor erreichen. Hierbei stellt sich dann auch nicht die Frage, ob der Torwart diesen gehalten hätte oder nicht. Es geht ausschließlich um diese eine Situation. Es geht auch nicht um die grundsätzliche Feststellung, ob die bestehende Handregel gut oder schlecht ist, es geht nicht darum, ob ein VAR das Fußballspiel zerstört oder nicht. Die Regel ist aktuell so wie sie ist. Nach dem Deutschlandspiel gegen Dänemark wurde von vielen Experten ausführlich aufgeführt, dass die VAR Technik sich extrem verbessert hat, dass dort auch mittlerweile KI eingesetzt wird und wir uns alle darauf verlassen können.

Leider nein.

Das hat diese 106. Minute im Viertelfinale gezeigt. Nein, auch der VAR ist nicht zuverlässig. Dieser VAR (inkl. Schiedsrichter) haben hier komplett versagt. Das übrigens behaupte nicht nur ich als deutscher Journalist, sondern stellten auch SPANISCHE, englische und niederländische Sportjournalisten fest, mit denen ich mich hierüber bis in die Nacht ausgetauscht hatte. Alle, ich betone ALLE … unisono … Deutschland wurde um einen Elfmeter gebracht. Diese Meinung vertraten meine europäischen Kollegen sogar nach dem xten Wein. Nicht mehr und nicht weniger. Ob der Elfmeter dann den Weg ins Tor gefunden hätte, ob in der dann noch verbleibenden Zeit die Spanier weitere Tore gemacht hätten, wie dann ggf. ein Elfmeterschießen den einen oder anderen ins Halbfinale gebracht hätte … wie heißt es immer so salopp … “hätte, hätte, Fahrradkette”, das spielt in dieser Situation keine Rolle. (Hinweis in eigener Sache – das entscheidende Bild dürfen wir auf Grund von Bildrechten nicht hier veröffentlichen)

Die Erinnerung an 1966 Wembleyfinale wurden sofort geweckt. Vielleicht ist es nun auch ein Trost, dass genau dieses Viertelfinale Spanien vs. Deutschland am 5. Juli 2024 in die Geschichte eingehen wird. Selbst viele in den Generationen, welche 1966 nicht erlebt haben, kennen dieses damals gegebene Tor, welches keines war. Und genau diese Generationen werden bestimmt Stuttgart 2024 weitertragen. Sollte nun, was viele erwarten, Spanien Europameister werden, so dürfen alle (und nicht nur die Deutschen) sie hier und da an diese Situation erinnern. In keiner Weise soll das das Können und die Leistungen dieser spanischen Ausnahmespieler wie Williams jr, wie Lamine Yamal, wie Nacho, wie Dani Olmo, wie Rodri oder Morata, wie Pedri oder Fabián mindern … es ist eine phantastische Nationalmannschaft, welche bis zum heutigen Tage sicherlich auch den besten Fußball bei dieser EM gezeigt haben. Aber, und das gehört auch dazu, die deutsche Fußballnationalmannschaft war über die gesamten 120 Minuten tatsächlich besser. Und genau das nehme ich, dass nehmen viele Fußballfans, auch so mit. Danke an das gesamte Team des DFB für diese EM.

Nun schließt sich der Kreis meines Artikels vom 3. Juli 2024 hier in der Mallorca “actual” (Link zum Artikel siehe oben) … dort philosophierte ich über den Zwiespalt als Deutscher in Spanien, mit der Liebe zum Land … wenn Spanien gegen Deutschland gewinnt, so wird für das Halbfinale und dann sicher auch für das Finale das spanische Trikot übergestreift. Allerdings nun mit einem etwas nachdenklichen Gefühl der 106. Minute … nun denn … viva espana … nun liebe spanischen Freunde, werdet Europameister.

(Gedanken von Linus Berger)

NACHTRAG NACH VERÖFFENTLICHUNG DIESES ARTIKELS (geschrieben 6.7.24 – 13.23h):

Wir in der Reaktion erhielten ungewöhnlich viele Zuschriften und Nachrichten aus etlichen Ländern Europas (Spanien, Deutschland, Niederlande, Dänemark, Polen). Sogar zwei ehemalige deutsche Fußballspieler, einer davon war auch Nationalspieler, schrieben uns. Für alle Nachrichten möchten wir uns ganz herzlich bedanken.

Die Reaktionen sind unglaublich unterschiedlich. Es wurde uns vorgeworfen, dieser Artikel würde zu Gunsten der deutschen Nationalmannschaft manipulieren, andere unterstützten diesen Artikel vollends, einige waren gespalten, fast alle jedoch hatten eine Meinung: grundsätzlich muss die Regelung beim Handspiel vom Weltverband Fifa überarbeitet werden. Ebenfalls die überaus große Mehrheit schrieb, dass zumindest der englische Schiedsrichter hätte auf den Bildschirm schauen und daraufhin seine Entscheidung treffen müssen.

Abschließen möchten wir diese Berichterstattung mit dem, was Ton Keupers aus Rotterdam uns schrieb, beenden: “Wie schön ist es, wenn wir uns über den Fußball den Kopf machen. Die Welt hat so viele Probleme, dann haben wir doch wenigstens einmal harmlose Probleme zu lösen”.

In diesem Sinne … Eure Redaktion der Mallorca “actual”

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